Vor meinem Laptop sitze ich und spüre wie es ruhiger in mir wird.
Noch vor wenigen Minuten prasselten die Regentropfen und Wolkengüsse aus Worten und Gedanken, aus Mimik und Gestik wie Regen auf mich ein. Mal kräftig, mal
zögerlich, mal sanft, mal hart.
Ich nahm sie bereitwillig auf. Sondierte Gedanken, Emotionen, Ideen, Ideen Dritter durch Fragen und Notizen.
Jetzt kann ich sie wieder aufrufen, sehe die Bilder, die Mimik, Gestik erneut vor mir.
Der Geruch der Person, genauso wie der Frühlingskerze liegt noch in der Luft.
Blitzschnell erinnere ich mich an den Tonfall, die Tonhöhe der gesprochenen Worte.
All diese Eindrücke reinigen und sortieren sich durch das Schreiben des Protokolls.
Das Wasser klärt sich, eine Unterwasserwelt wird sichtbar.
Ich freue mich schon auf den Moment, in dem für die Medianten diese Unterwasserwelt an die Oberfläche aufsteigen wird.
Welche Weggabelung werden sie für sich selbst wählen? Welche Straße neu bauen?
Wann wandern sie kraftvoll und selbstbewusst allein auf ihren Wegen weiter?
Und nun notiere ich die Fragen, die in der Ruhe in mir aufsteigen.
Auf dass die nächste Mediationssitzung die Medianten ihrer eigenen neuen Welt in sieben Meilen Stiefel näher bringt.
Ihre
Barbara Eiblmaier
Familienmediatorin
Fachanwältin für Familienrecht
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